Die Befruchtung
Sollen Seerosen miteinander gekreuzt werden, muss eine Sorte vorhanden sein, die in der Lage ist Samen zu bilden.
Am sichersten ist dies bei den Naturformen (Arten) der Fall; es gibt jedoch auch fertile (fruchtbare) Seerosensorten (Hybriden), die Samen ansetzen.
Die Bestäubung einer Seerosensorte mit dem Pollen einer anderen Sorte erfolgt am ersten Blühtag, wenn die Narbe mit einer süßen
Flüssigkeit (Nektar) bedeckt ist. Die Pollen sollten von einer reifen Blüte (2. bis 4. Tag) stammen. Am ersten Tag ist der Pollen noch nicht fruchtbar; dadurch schützt sich die Blüte vor Selbstbestäubung.
Zur Bestäubung sollte man einen trockenen Pinsel (vielleicht angehaucht für eine bessere Haftung) benutzen.
Die Befruchtung (Bestäubung) erfolgt durch das Aufbringen des Pollen von den Staubbeuteln (männliche Fortpflanzungsorgane der Blüte) einer Seerose in den Nektar auf der Narbe (weibliches Fortpflanzungsorgan der Blüte) der zu befruchtenden Seerose.
Auf der Narbe keimt das Pollenkorn und schickt eine Röhre in den Fruchtknoten der Blüte. Ein Zellkern des Pollens verschmilzt mit einem Zellkern aus der Samenanlage des Fruchtknotens.
Das nun befruchtete Ei teilt sich und wird zum Embryo; der Fruchtknoten zur Hülle (Samenkapsel), der die Samen schützt.
Die Reifung der Samenkapsel dauert ca. 4 bis 6 Wochen und ist abhängig von der Wassertemperatur. Der Samen ist ausgereift, wenn die Samenkapsel platzt.
Damit keine Fremdbestäubung durch Insekten erfolgt und der Samen nicht verloren geht, sollte man die befruchtete Blüte nach der Bestäubung mit einem Gazebeutel oder einer Folientüte schützen.